Auch heute Nacht sank die Temperatur auf 11 Grad ab und es wurde recht frisch im Camper. Edith genügte die dicke Decke, aber mir war trotz dieser Decke kalt. Ein Thermophor wäre jetzt ein Hit. Aber dieses Ding hatten wir natürlich nicht in unserem Reisegepäck. Aber wie wir von einer Flugbegleiterin auf einem unserer letzten Flüge gelernt haben, geht es auch anders. Ich habe deshalb im Wasserkocher Wasser heiß gemacht und einfach in eine kleine Flasche Cola gefüllt. Ein Geschirrtuch drumherum und schon hatte ich einen Thermophor und gleich darauf ein warmes Bett und eine angenehme Nachtruhe.
Wir konnten es am Morgen etwas ruhiger angehen lassen, da wir unseren ersten Termin erst um 09:00 hatten. Heute wollten wir die ‚Albanys HistoricWhaling Station‘ besuchen und die sperrt erst um 09:00 auf.
Dieses Museum besteht aus drei Teilen, die wir der Reihe nach besuchten:
1: Die ‚Historic Whaling Station‘:
Vom Walfangschiff bis zur Verarbeitung ist auf diesem ehemaligen Gelände einer Walverarbeitungsfabrik alles zu sehen. Von 1949 bis 1978 wurden hier 14.878 'Pottwale' und 1.136 'Buckelwale' erlegt und verarbeitet.
Zuerst besichtigten wir das Walfangschiff ‚Cheynes IV‘, dass bis zum Ende der Walfangära 1978 in Dienst war. Alles wurde renoviert, sodass dieses Schiff schon morgen wieder auf Walfang gehen könnte. Vom Steuerrad, über Takelage bis zur Harpune ist alles vorhanden.
Im Schiffsrumpf waren Werkzeugt und Hilfsmittel sowohl für den Walfang als auch für die Aufrechterhaltung des Schiffsbetriebes aufbewahrt.
Die Position eines Wales wurde von einem Flugzeug an das Schiff gemeldet, welches die Verfolgung aufnahm. Mit der Schiffsharpune wurde auf den Wal geschossen. Die Harpune hatte eine Sprengladung in ihrer Spitze, die beim Aufprall auf das Tier explodierte und damit den Wal tötete. Der Rest der an einem Seil angebrachten Harpune blieb im Wal stecken, sodass der Wal an das Schiff herangezogen werden konnten. Dann wurde Luft in den Walkörper gepumpt, damit er nicht untergeht. An seiner Schwanzflosse wurden Seile und eine Funkboje befestigt. Danach wurde die Verbindung zum Wal gekappt, um den nächsten Wal fangen zu können. Am Ende der Jagd wurden die, aufgrund der Funkbojen leicht zu findenden Wale, einer nach dem anderen angeholt und zur Fabrik geschleppt.
Obwohl die Harpunen aus Stahl waren, verbogen sie sich bei manchem Fang und mussten dann im Hafen von einem Schmied wieder geradegebogen werden.
In einer eigenen Halle sieht man einige Skelette von verschiedenen Walen. Hier wird einem erst bewusst, wie groß und mächtig und dabei so harmlos diese Tiere sind. Das größte Skelett hier stammt von einem ‚Zwergblauwal‘ und misst 22 Meter in der Länge. Das Tier strandete hier 1973.
2: Der ‚Australian Wildlife Park‘:
Dieser Tierpark umfasst einige Arten lokaler Tiere. Es sind sehr viele Tiere, die es hier zu sehen gibt, aber alle sind sehr interessant.
Gesehen haben wir einige Arten von Kängurus, einen Wombat und verschiedene Possums.
3: der ‚Regional Wildflower Garden‘:
Den Garten haben wir nur teilweise besucht, da leider zurzeit keine einzige Pflanze geblüht hat.
Anschließend fuhren wir weiter zur ‚Fishermans Beach‘, wo wir bei einem Strandspaziergang den weißen Sand und die herrlichen Farben des Meeres genossen.
Direkt vor uns liegt auch ein Bootssteg, auf dem sich neben Möwen und Reihern auch eine Kolonie Pelikane niedergelassen hat. Wir nutzten die Gelegenheit, um die Pelikane etwas näher zu beobachten.
Meist liegen sie entspannt herum, aber manchmal kommt doch Bewegung in die Gruppe. Zuerst wird das Gefieder ordentlich geputzt, dann wird der Sitz des Gefieders noch gegenseitig kontrolliert.
Aber nicht immer ist die Jagd erfolgreich, also schwimmt man Richtung Steg, um dann das letzte Stück doch noch zu fliegen. Aber die Artgenossen haben den Landeplatz schon besetzt und verhindern dadurch die Landung.
Also wird noch eine Runde über dem Meer gedreht und ein neuerlicher Anflug gestartet. Diesmal erfolgreich, dann der alternative Landeplatz war zum Glück noch nicht besetzt.