2024-12-05 - von Hopetoun in den Stirling Range National Park

Nach nur einer Nacht in ‚Hopetoun‘ auf dem ‚HopetounBeachside Caravan Park‘ zogen wir auch schon um 08:00 wieder weiter. Unser heutiges Ziel war das ‚Stirling Range Retreat‘ im ‚Stirling Range National Park‘ und die Entfernung betrug 260 Kilometer. 

Während der Fahrt sahen wir wieder endlos lange und breite Weizenfelder. Manche schon abgeerntet, mache noch auf die Ernte wartend. Und bei ein paar Feldern konnten wir die Ernte beobachten.

Meistens sahen wir kein Stroh auf den Feldern liegen. Aber das auch klar warum nicht. Der Weizen ist nur ca. 30 cm hoch. Die eine Hälfte wird vom Mähdrescher angeschnitten und gleich als Mulch auf den Boden hinten aus der Maschine geblasen, die andere Hälfte bleibt vorerst als Stoppelfeld stehen.




Der Maschineneinsatz ist gewaltig. Folgenden Fuhrpark konnten wir ausnehmen: 

Mähdrescher: sie fahren nur um zu mähen und zu dreschen.




Fahrender Speicher: ein Traktor, der einen großen Wagen zieht, pendelt immer zwischen Mähdrescher und ‚Feldspeicher‘. Er nimmt dem Mähdrescher direkt das Korn ab und deponiert es im ‚Feldspeicher‘.



Mobiler Feldspeicher: wird vom ‚Fahrenden Speicher‘ befüllt, wenn kurzfristig kein ‚Road Train‘ zum Transport in die Sammelstelle bereitsteht.


Stationärer Feldspeicher: wird ebenfalls vom ‚Fahrenden Speicher‘ befüllt, wenn langfristig kein ‚Road Train‘ zum Transport in die Sammelstelle bereitsteht. Da er von oben geschlossen werden kann, ist er wetterfest und kann mehrere Tage auf dem Feld stehen bleiben. Er hat ungefähr drei Meter im Durchmesser, ist bis zu drei Meter hoch und kann dadurch bis zu 16 Tonnen Weizen fassen. Ist das Feld abgeerntet, wird er einfach zum nächsten Feld transportiert.


Road Train: Riesiger Lastwagen, der bei drei Anhängern 36,5 Meter, bei vier Anhängern 53,5 Meter lang ist. Er transportiert das Korn vom Feld zur nächstgelegenen Sammelstelle.



Die Böden hier bestehen nicht so wie bei uns zu Hause aus einer richtigen Erdschicht. Sie bestehen aus uraltem, stark verwitterten Sand-, Lehm- und Tonböden mit wenig Nährstoffen. Durch gezielte agrarwissenschaftliche Maßnahmen in Bezug auf Nährstoffe, Bodenbearbeitung und Sortenauswahl, kann überhaupt auf diesen Böden Weizen angebaut werden. 

Um die Bodenstruktur zu schonen, wird nicht gepflügt, sondern der Boden nur minimal bearbeitet oder die nächste Saat in den Boden eingebracht. 

Laut ChatGPT erhalten die Landwirte in Österreich und Australien annähernd die gleichen Preise für eine Tonne Weizen. In Österreich werden 200-240€ bezahlt, in Australien 210-250€.

Durch Stopps bei einigen Kornfeldern und einer Tankstelle benötigten wir bis zur Ankunft am Campingplatz ‚Stirling Range National Park‘ 4:15 Stunden. Leider war bei unserer Ankunft um 12:15 das Büro nicht besetzt, sodass wir gleich zu einer Tour in den ‚Stirling Range NP‘ aufbrachen. 

Zuerst besuchten wir den ‚Bluff Knoll Lookout‘. Hier hat man einen guten Blick auf den 1.099 Meter hohen ‚Bluff Knoll‘. Es gibt zwar einen Weg auf den Berggipfel, der allerdings für uns zu lang und zu schwer ist. Wir begnügten uns mit der guten Aussicht von hier oben.




Anschließend fuhren wir einen Teil des ‚Stirling Range Drive‘ entlang. Dieser führt, teilweise auf einer nicht asphaltierten, aber sehr gut zu befahrenden Straße durch den ‚Stirling Range NP‘.



Den einzigen Stop den wir auf dieser Straße machten, war der beim ‚Central Lookout‘. Vom Parkplatz bis zum eigentlichen Aussichtspunkt sind es nur 400 Meter. Aber die haben es in sich.

Zuerst führt ein normaler Weg auf einen kleinen Hügel.




Doch hinter diesem Hügel erwartete uns erst der eigentliche Aufstieg. Stellenweise sehr steil und über spitze Steine führt der Weg nach oben.





Bei eigentlichen Lookout angekommen, hatten wir natürlich eine grandiose Aussicht.




Der Abstieg war noch abenteuerlicher als der Aufstieg, aber wir haben es geschafft. Hier auszurutschen und hinzufallen, dass wünscht sich auf diesem Terrain sicher keiner.



Nun machten wir uns auf den Rückweg, der uns zuerst wieder auf der Staubstrasse und anschließend auf einer normalen Straße, vorbei an einigen schönen Aussichtspunkten, sowie einigen Herden Emu’s, zurück zum Campingplatz brachte.






Der Campingplatz war nur von wenigen Gästen bevölkert. Er ist klein, schon etwas älter, aber die sanitären Einrichtungen sind wie neu und sehr sauber und gepflegt. Und es gibt schon einen Hauch von Weihnachten.






Unsere heutige komplette Tagestour: